für das Team Ecuador ging es am vergangenen Montag auf zu
einem Kurzurlaub nach Cuenca. Wir brachen zwar nur zu dritt auf, aber wenige
Stunden später wollte Agnes uns folgen und sich mit uns in Cuenca treffen.
Alles soweit kein Problem. Aber vor den Urlaub haben die Götter leider die
Busfahrt gesetzt und dieses Mal waren die Busgötter wirklich nicht auf unserer
Seite. Als wir in Loja ankamen, war ein Bus bereits abgefahren, aber der Bus
einer anderen Gesellschaft war anscheinend noch da, so dass wir überglücklich
Tickets holten um sofort zu unserer Reise zu starten. Jedoch war dieser Bus
nicht „noch da“ sondern erst gar nicht angekommen. Wir warteten also erstmal
eine geschlagene Stunde gemeinsam mit vielen gestressten Ecuadorianern auf den
vermissten Bus. Als dieser dann endlich kam, stiegen wir erleichtert ein, denn
jetzt konnte ja nichts mehr schief gehen. Denkste! Nach gut zwei Stunden Fahrt
begann der Bus plötzlich, seltsame Geräusche zu machen und ganz fürchterlich zu
stinken. Auf einem flachen Stück stoppte er dann unter Zuhilfenahme einiger auf
die Straße geworfener Steine. Der Busfahrer und sein Assistent begaben sich
sofort nach draußen und inspizierten die Räder.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch ziemlich guter Dinge. Es
konnte schon nichts schlimmes sein. Wir machten lieber ein paar lustige
Busbilder.
Jedoch schien sich das Problem nicht so einfach beheben zu
lassen. Immer mehr Menschen strömten nach draußen und widmeten sich dem Bus und
unser Busfahrerassistent zeigte bei den Reparaturversuchen ganzen
Körpereinsatz.
Es stellte sich dann heraus, dass die Bremsen unseres Busses
unwiderruflich dahingeschieden waren und wir in diesem Gefährt nicht mehr
weiter kommen. Ein anderer Bus der selben Gesellschaft hielt daraufhin an und
sammelte uns gestrandete Fahrgäste ein. Wir waren der Meinung, dass es nun,
wenn auch sehr beengt endlich nach Cuenca gehen würde. Es war inzwischen auch
dunkel geworden. Jedoch brachte uns der Bus nur zu einem nahe gelegenen
Restaurant und hielt dort erstmal an, damit die Fahrgäste zu Abend essen
konnten. Wir waren alle etwas verwirrt was denn nun mit uns geschehen sollte.
Auch der unglaublich fette Hund neben dem Restaurant konnte
unser Interesse nur kurzzeitig von unserer misslichen Lage ablenken.
Wenig später fuhr dann ein weiterer Bus auf dem Parkplatz
vor und wir erhielten die Information von unserem Busfahrer, dass uns dieser
Bus nach Cuenca bringen würde, während er mit den meisten anderen Fahrgästen
nach Quito weiterfährt. Also alle Mann mit Gepäck raus aus dem Bus und rüber
zum anderen. Dort sagte uns jedoch der Busfahrer, dass er ebenfalls nur nach
Quito fahren würde und auch nicht in Cuenca anhalten könnte, da er dort nur
vorbeifährt. Wir waren an diesem Punkt schon ziemlich genervt von der ganzen
Sache. Zwischen den beiden Busfahrern entbrannte dann eine hitzige Diskussion,
wer denn nun die unliebsamen Reisenden nach Cuenca aufnehmen müsse und lange
Zeit wollte niemand nachgeben. Schließlich erklärte sich der Fahrer des zweiten
Busses bereit uns und die anderen Cuencareisenden bis in die Außenbezirke von
Cuenca zu bringen und dort an einer Stelle mit hohem Taxiaufkommen abzusetzen.
Natürlich nicht, bevor er und die ganze Busbelegschaft zu Abend gegessen
hatten. Zu diesem Zeitpunkt wurde unser Bus dann vom Bus einer anderen
Gesellschaft überholt und wir erfuhren im Nachhinein, dass wir mit unserer
Annahme, dass sich Agnes in diesem Bus befindet, völlig richtig lagen. Nach
weiterem langen Warten ging es dann auch für uns endlich weiter und wir wurden
auch zwei Stunden später wie versprochen in einem Außenbezirk von Cuenca
abgesetzt. Von dort nahmen wir ein Taxi zum Busterminal, in der Hoffnung dort
noch auf Agnes zu treffen. Wir hatten ihr versprochen, direkt nach unserer
Ankunft eine Mail mit unserer Hosteladresse zu schicken. Als wir sie dort nicht
antrafen machten wir uns auf zu einem Hostel und versuchten sie von dort zu
erreichen. Und tatsächlich hatte Fionn eine Mail von Agnes, in der sie
berichtete, dass sie in einem nahe gelegenen Hostel abgestiegen war. Wir holten
sie also ab und waren endlich nach einer 10 Stunden langen Reise zusammen am
Ziel. Wie tot fielen wir in unsere Betten.
Auch am nächsten Morgen waren wir noch ziemlich fertig.
Fionn war sogar zu schwach um ganz aus dem Bett zu klettern
und angelte lieber in einem waghalsigen Stunt nach seinem Rucksack.
Deshalb beschlossen wir, den ersten Tag ruhig angehen zu
lassen und zur Entspannung in die nahe gelegenen Thermen zu fahren. Zuerst
musste Fionn, der Ironman, allerdings noch sein Hemd bügeln.
Die Thermen befanden sich in einem Örtchen namens Baños und
auch wenn sie nicht ganz unseren romantischen Vorstellungen von heißen Quellen
im Urwald entsprachen, so waren das heiße Wasser und das Dampfbad doch ungemein
entspannend.
Am Nachmittag hatten wir dann noch genug Zeit um uns ein
kleinwenig in Cuenca umzuschauen.
Natürlich durfte dabei ein Besuch in der riesigen Kathedrale
nicht fehlen. Diese beeindruckte schon durch ihre gewaltige Tür und war auch
von innen nicht zu verachten. Bis zu 10.000 Personen finden in ihr Platz.
Besondere Begeisterung löste bei uns jedoch ein geschnitzter
Löwe an der Eingangstür einer anderen Kathedrale aus. Wie man es so gut
schafft, menschliche und löwische Gesichtszüge zu vereinen war uns allen ein
Rätsel.
Direkt vor unserem Hostel gab es dann auch noch etwas zu
bestaunen, das wahrscheinlich lauteste Auto von ganz Ecuador, noch mehr
Lautsprecher hätte man dort wirklich nicht unterbringen können. Und Fionn lies
es sich natürlich nicht nehmen, davor gekonnt zu posen.
Abends ging es dann noch in eine sehr gemütliche
Schokoladenbar, wo wir den sehr erholsamen Tag ausklingen ließen.
Auf dem Heimweg zum Hotel sahen wir noch diesen echt
schicken alten Pickup-Truck, der natürlich auch sofort fotografiert werden
musste.
Für den folgenden Mittwoch stand dann eine Wanderung im
Nationalpark Cajas auf dem Programm, daher gingen wir alle früh ins Bett um fit
zu sein.
Unglaublich aber wahr!
Bleiben Sie dran für mehr science in nature!
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