Dienstag, 26. April 2011

Feliz cumpleanos... die Zweite!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

es war wieder Montag geworden und damit Zeit zu feiern! Denn schon wieder hatte ein Mitglied des Team Ecuador Geburtstag! Linda wurde 23 Jahre alt! Wenn das mal kein Grund für eine ordentliche Party ist!

Das erste Geschenk war schon mal, dass es an diesem Tag keine Arbeit gab, die erledigt werden musste! Unser erster komplett freier Tag auf der Station! Da war es auch nur halb so schlimm, dass es regnete und wir nicht, wie eigentlich geplant an den Fluss gehen konnten!

Linda verbrachte daher den Vormittag damit sämtliche Geburtstagsmails zu lesen (An dieser Stelle noch mal ein ganz großes Dankeschön an alle Mailschreiber!)

Danach begannen wir damit einen Geburtstagskuchen zu backen! Eigentlich wäre das ja alleine Franca und Tobis Aufgabe gewesen, aber da Linda die beste Bäckerin von uns dreien ist wollten wir es ihr natürlich nicht vorenthalten mitzubacken!

Also begaben wir drei uns in die Küche und legten los! Auf dem Plan stand wieder ein Fantakuchen, aber diesmal mit einer dicken Schicht Sahne mit Pfirsichstücken obendrauf.

Während Franca den Kuchen im Ofen bewachte hatte Linda dann sogar noch Zeit mit Freunden und Familie zu skypen!

Nach dem Abendessen, als der Kuchen abgekühlt war kam die Sahne oben drauf. Ne ganze Menge Sahne!!!

Danach kamen die von Tobi ganz fantastisch gemachte Guacamole, die Nachos, Popcorn sowie Rum und Cola auf den Tisch und die Party konnte beginnen!

Natürlich musste Linda erst noch die Kerzen auspusten…

…und den Kuchen anschneiden, der übrigens ganz vorzüglich schmeckte!

Von der weiteren Feier gibt es leider wieder keine Fotos (Blitzlicht stört die Atmosphäre) aber wir können Ihnen erneut versichern, dass alle ihren Spaß hatten und es eine gelungene Party war.

Eine Sache muss allerdings noch erwähnt werden. Es war schon spät geworden, als Tobi, der eigentlich gerade ins Bett verschwinden wollte, wieder in die Küche kam und berichtete, dass Moniequa, der kleinste Hund der Station, eine Eule gefangen hatte!

Natürlich rannten wir alle nach draußen und Linda, die eine Zeit lang in einer Wildtierauffangstation gearbeitet hat, nahm Moniequa die Eule weg und zusammen mit Felix und Franca brachte sie die Eule ins Haus. Dort untersuchten wir die kleine erst einmal und stellten fest, dass sie zwar nichts gebrochen hatte, aber eines ihrer Augen war entzündet und verklebt. Außerdem war sie sehr in Panik und verkrallte sich schmerzhaft in Lindas und Felix Hände. Daher beschlossen wir, die kleine Eule über Nacht in einen Pappkarton zu packen.

Am nächsten Morgen ging es der kleinen Eule schon wesentlich besser, als Felix sie aus dem Karton holte.

Auch ihren Flügeln ging es wieder wesentlich besser. Sie konnte sogar ein kleines Stück weit fliegen.

Daher entschlossen wir uns, sie auf die andere Seite des Flusses zu bringen und dort wieder frei zu lassen. Ihr Auge war zwar immer noch verklebt, aber wir hatten auf der Station eben nichts um sie weiter zu behandeln. Daher ließen wir der Natur ihren Lauf, stellten aber sicher, dass die Hunde sie nicht mehr erreichen konnten.

Felix holte sie aus der Kiste und setzte die Kleine auf einen Ast!

Aber dort blieb sie nicht lange, sonder flog davon um sich auf einem höheren Ast niederzulassen. Anscheinend ging es ihr sogar noch besser als wir erwartet hatten.

Das ganze können Sie sich auch noch mal in einem kleinen Video ansehen, das Linda gedreht hat!




Die Geschichte mit der kleinen Eule hat also ein zumindest vorläufiges Happy End und wir alle drücken ihr nun die Daumen, dass sie bald wieder jagen und sich erholen kann.

Aber war passiert als nächstes mit dem Team Ecuador? Wir haben die nächsten drei Tage frei und wollen daher ein bisschen Urlaub machen. Nach langem hin und her und vielem Wälzen von Reiseführern…

… haben wir uns nun entschieden zusammen mit Joe (im oberen Bild zu sehen) in das Goldgräberstädtchen Zaruma zu fahren.

Am Freitagabend kommen wir wieder auf die Station zurück und am Sonntag haben wir dann hoffentlich auch Zeit Ihnen von unserem Kurzurlaub zu berichten!

Unglaublich aber wahr!

Bleiben Sie dran für mehr science in nature!

Ein Osterspaziergang!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

wie schon der gute alter Goethe bzw. sein Dr Faust zu sagen pflegte: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühling holden belebenden Blick… „

Ok, hier in Ecuador frieren die Ströme und Bäche nicht zu und im Frühling regnet es mehr als im Herbst und Winter, aber ich denke Sie wissen was wir meinen!

Es war Ostersonntag und auf dem Programm der Stationsbewohner stand ein Osterspaziergang im Tal des Rio San Franzisco!

Martyna und Joe, äh… ich meine natürlich der Osterhase… hatte am Vormittag kleine Ostertütchen für alle Stationsbewohner entlang eines kleinen Rundweges versteckt und nach dem Mittagessen zog die ganze Mannschaft dann aus um die Naschsachen zu finden.

Franca konnte leider nicht mitkommen, da in der Sala jede Menge Arbeit auf sie wartete. Aber Linda und Tobi versicherten ihr, dass sie auch für Franca ein Päckchen finden und mit zur Station bringen würden.

Also machten sich die beiden mit allen Anderen auf die Suche nach Spiel, Spannung und Schokolade!

Mit der Tarabita ging es über den Rio San Franzisco in den Wald!

Bei einer richtigen Suche darf natürlich auch ein Spürhund nicht fehlen. Da dieser jedoch unter Höhenangst leidet musste Mark (Falter-Mark nicht Milben-Mark) den kleinen Coco über den Fluss tragen!

Auf der anderen Seite führte Coco die Truppe dann aber wieder selbstbewusst an!

Im Gänsemarsch ging es also auf zum fröhlichen Eiersuchen!

Tobi war der zweite, der seine Tüte fand und besonders stolz darauf, dass er sie als echter Bodenökologe aus der Streuschicht ausgebuddelt hatte.

Linda entdeckte ihr Tütchen natürlich in einer Bromelie am Wegesrand… das war zwar nicht der ersehnte Frosch, aber trotzdem toll!

Einige Tüten waren auch schwerer zu erreichen. So musste Lisa auf Marks Schultern klettern um ihr Päckchen zu erreichen! (Mark scheint irgendwie der Held des Tages gewesen zu sein…)

Silvie schaffte es nach genauem Anpeilen der Beute durch einen gezielten Sprung ihre Tüte vom Baum zu angeln.

Damit auch unsere geschätzten Leser ein wenig an dem Spaß teilhaben können, hier auch mal ein Suchbild für Sie. Na, wo ist die Tüte?

Nachdem alle ihre Päckchen gefunden hatten ging die Wanderung weiter…

…und endete mit einem gemütlichen Zusammensitzen am Fluss!

Wieder auf der Station angekommen hatten Tobi und Linda natürlich auch nicht vergessen Franca ihr Tütchen mitzubringen. Tobi hat es sogar in der Sala „versteckt“ und Franca brauchte ganze 10 Minuten und jede Menge Hilfe um zu bemerken, dass es einfach noch in Tobis Rucksack steckte…

Am nächsten Tag sollte es dann wieder eine Feier geben, aber davon mehr im kommenden Bericht!

Unglaublich aber wahr!
Bleiben Sie dran für mehr science in nature!

"Dieser Wald ist einfach zu klein für mich!"

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

am Samstag war es ein zweites Mal so weit! Es ging hinauf in luftige Höhen! Cajanuma wartete auf uns! Dieses Mal mussten auch hier Makrofaunaproben genommen werden. Und erneut war das Wetter auf unserer Seite!

Schon um 7:30 Uhr machten wir uns von der Station aus auf den Weg. Diesmal war Tati unser Fahrer, was bereits nach wenigen Minuten für leichte Besorgnis sorgte, denn Tati fährt in einem schier unbeschreiblichen Tempo über die gewundenen Bergstraßen und legt sich in jede Kurve als wollte er ein Formel 1 Rennen gewinnen. Jetzt erklärt sich auch sein Michael Schuhmacher Trikot…

Auf jeden Fall fühlten wir uns alle bei der Ankunft in Cajanuma ziemlich durchgeschüttelt und etwas flau in der Magengegend.

Nach ein paar Minuten Erholung auf dem Parkplatz waren wir dann endlich wieder weit genug hergestellt um uns auf den Aufstieg zum Mirador zu machen!

Wie schon beim letzten Mal hatte der Regen der vergangenen Tage den Weg in einen Schlammpfad verwandelt.

Als wir oben angekommen waren packten wir uns wieder dick in unsere Regenjacken und -hosen ein, denn auch wenn es nicht regnet ist es dort oben fast immer kalt und windig!

Die Aussicht war ganz fantastisch, denn dieses Mal war nicht der ganze Gipfel in Wolken gehüllt.

Noch einmal Nase geputzt…

und dann ging es auch schon los über den Grad zu den NUMEX-Flächen.

Tobi setzte sich schon früh nach vorne ab, platzierte sich auf dem nächsten Gipfel und ging wieder seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Fotografieren, nach.

So entstand eine ganze Serie von Bildern die den Weg, der beiden Mädels über den Bergrücken dokumentieren.

Als dann endlich die Numexflächen erreicht waren tauchten wir ab ins Unterholz.

Nicht immer eine einfache Kletterpartie über all die Wurzeln und Äste, die anscheinend der Meinung sind immer quer über den Weg wachsen zu müssen. Vor allem Tobi hatte zu kämpfen. Wenn man selbst höher ist als manche der Bäume wird es anstrengend unter ihnen hindurch zu kletten... Ein bisschen fühlte sich der arme Kerl als hätte es ihn nach Lilliputt verschlagen...

Endlich bei den Probeflächen angekommen, nahmen wir unsere Makrofaunaproben. Linda und Franca packten die Bodenblöcke in die Plastiktüten, beobachtet und fotografiert von Tobi.

Inzwischen war Franca jedoch „etwas“ genervt von der ständigen Knipserei und schenkte Tobi einen „Lass-es-endlich-bleiben-oder-du-wirst-langsam-und-schmerzhaft-sterben“-Blick. Das stoppte das ständige Fotografieren zumindest für eine kurze Zeit. (Natürlich würde sie keiner Fliege ein Haar krümmen, versprochen!)

Und weiter ging es durch das Unterholz zu den nächsten Flächen.

Aus dem Dickicht heraus konnte man von Zeit zu Zeit sogar den Himmel sehen. Ein wunderbares Motiv für stimmungsvolle Bilder.

Trotz ausgiebiger Pausen schafften wir es sehr schnell alle Proben zu nehmen und konnten wieder aus dem Unterholz nach oben kriechen.

Und durch die dichte Vegetation und über den Grad ging es wieder zurück zum Mirador.

Inzwischen hatte die Sonne fast alle Wolken vertrieben und bescherte uns einen wunderbaren Ausblick, den wir genießen konnten.

Tobi platzierte sich in stolzer Pose vor dem blauen Himmel. „I am king of the Spaten“

Noch einen Anstieg weiter und wir waren wieder oben auf dem Mirador.

Hier musste das tolle Wetter einfach genutzt werden um ein bisschen Spaß zu haben. Inspiriert vom Ecuadorteam des vergangenen Frühjahrs (Krissy, Tobi S. und Christian) erprobten wir uns an ein paar Sprungbildern. Ein Riesen Spaß!

Vor allem Tobi überzeugte beim Action-Shooting mit fliegenden Haaren.

Obwohl der Himmel, als wir uns auf den Rückweg machten, wieder von dunklen, drohenden Wolken verhangen war, hatten wir doch keinen Tropfen Regen. Ein perfekter Bergtag!

Auf der Rückfahrt fuhren wir noch beim Supermarkt vorbei um für den kommenden Montag einzukaufen. Denn es stand schon wieder eine Feier vor der Tür.

Und diesmal verkrafteten wir alle sogar Tatis Fahrstiel wesentlich besser.

Eins fehlt natürlich noch um den Bericht gebührend zu beenden, das Tier des Tages!

Und dieses gehört heute zu einer Gruppe, die sich durch ihre außergewöhnliche Hässlichkeit auszeichnet! (Doro, du weißt schon wovon wir reden…) Dementsprechend entgeistert sah Tobi auch aus als er das Tier auf seinem Ärmel entdeckte.

Sein neuer Freund war nämlich eine überaus haarige und unsympathische Fliege!

Dabei kann er noch froh sein, dass es sich nicht um die grünäugige Psycho-Fliege handelte, mit der vor zwei Jahren schon Christian Bekanntschaft machen durfte und die sich heute auf Francas Regenhose niederließ.

Am kommenden Tag (Sonntag) stand der wichtigste Feiertag im sehr katholisch geprägten Ecuador vor der Tür und auch auf der Station wurde dieser angemessen gefeiert!

Unglaublich aber wahr!

Bleiben Sie dran für mehr science in nature!