Donnerstag, 24. Mai 2012

Sprühfurz, Killermücken und Unterbrustausschlag...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

inzwischen ist das Team Ecuador wieder sicher und wohlbehalten in Deutschland angekommen und auch die Proben haben es sicher an die Uni geschafft. Bevor wir aber von unserer Rückreise berichten, bekommen sie noch den Eintrag von unseren letzten Tagen auf der Station.
Nachdem wir am Mittwochabend von unserem kleinen Urlaub zurückgekehrt waren standen für Donnerstag und Freitag Aufräumarbeiten und Reisevorbereitungen auf dem Programm. Die Sala hatte sich aufgrund einer letzten großen Waschaktion in eine etwas chaotische Trockenhalle verwandelt, in der unsere Kleidung sämtlichen freien Raum einnahm. In diesem Durcheinander stand Franca fleißig am Waschbecken und schüttete die letzten Makrofaunaproben ab.


Und hier sehen sie das wunderschöne Ergebnis. Dreck und Tierchen in Alkohol.


Krissy war derweil damit beschäftigt mal richtig Inventur zu machen. Insgesamt zählte sie 630 Schnappdeckelgläser und 680 teilweise recycelte Tüten in verschiedenen Größen und das alle per Hand! Material ist also auf jeden Fall ausreichend vorhanden…


Dana verbrachte den Tag auf Anweisung der Chefin schlafend in ihrem Bett. Sie hatte sich auf Jambeli Montezumas Rache eingefangen und pendelte nun regelmäßig zwischen Bett und Toilette hin und her. Krissy und Franca waren von diesen Qualen verschont geblieben, aber so ganz ohne Andenken kamen auch die beiden nicht davon. Franca war von Mücken förmlich aufgefressen worden und Krissy wurde von mysteriösem Ausschlag heimgesucht! Tja, das kommt wohl davon wenn man lieber Urlaub macht als zu arbeiten...
 Am Donnerstagabend stand dann noch unsere kleine Abschiedsfeier auf dem Programm. Und dafür mussten auch wieder die nötigen Vorbereitungen getroffen werden.


Da wir aber alle nicht so wirklich in Partylaune waren blieb es bei einem gemütlichen Beisammensitzen im Kerzenschein.


Unseren letzten Tag auf der Station verbrachten wir dann zunächst mit dem Schreiben und Hochladen des Urlaubsblogs von Jambeli. Die unerträglich langesame Internetverbindung trieb uns dabei fast in den Wahnsinn. Franca fügte sich in ihr Schicksal während Krissy ihre Aggressionen nicht verbergen konnte!


Danach standen dann die letzten Aufräumarbeiten in der Sala auf dem Programm, immerhin wollten wir unseren Arbeitsplatz ja so sauber wie möglich hinterlassen. So wurden Stühle durch die Gegend gewuchtet…


… alles Material in unseren Alukisten verstaut…


… und diese nach oben auf die Bodega geschleppt.


Dann nur noch die Extraktoren/Tonnen abbauen und wegräumen…


… und schon sieht die Sala wieder wie geleckt aus!


Am Abend verstauten wir dann noch unsere Proben und allen persönlichen Kram in unseren Koffern und Rucksäcken und am Samstagmorgen um halb 7 ging es los zum Flughafen und Richtung Quito, aber davon berichten wir ihnen erst in unserem nächten Blog, der in den kommenden Tagen/Wochen folgen wird!
Aber erst noch das vermutlich letzte Tier des Tages. Ein durch unsere Aufräumarbeiten aufgeschreckter Rüsselkäfer!


Unglaublich aber wahr!
Bleiben Sie dran für mehr science in nature!


Freitag, 11. Mai 2012

Jambelische Schleisch-Kröten!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

am vergangenen Sonntag hieß es für uns auf Wiedersehen Stationsalltag und willkommen fremde Weiten Ecuadors. Gemeinsam mit einer Hand voll enthusiastischer Begleiter machte sich das Team Ecuador auf den Weg in einen wohlverdienten Urlaub. Mit von der Partie waren die Ihnen bereits bekannten Abenteurer Kai, Antonin und Janine. Außerdem hatten wir für den ersten Tag noch Darinka mit an Bord. Auf ging es in aller Herrgottsfrühe am heiligen Sonntag nach Saraguro, einem Dorf etwa 1,5 Stunden entfernt von Loja. In Saraguro leben hauptsächlich Angehörigere der indigenen Volksgruppe der Saraguro, die sich durch ihre schwarze Tracht (schwarze Hüte und schwarze Röcke bzw. halblange Hosen) deutlich von anderen Ecuadorianern abheben. In Saraguro wurden wir am Busterminal von Felix (Stationsleiter) und seinen beiden kleinsten Kindern empfangen. Felix lebt bereits seit vielen Jahren mit seiner Familie in Saraguro und war so freundlich uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu zeigen. So folgten wir ihm wie eine Schar Entchen.


Zuerst zum zentralen Platz auf dem Schmuck und Stoffwaren verkauft werden.


Und natürlich zum wöchentlichen großen Markt auf dem man quasi alles andere bekommen kann was das Herz begehrt.


Nachdem Felix uns gebührend eingewiesen hatte, ging es für ihn wieder nach Hause. Natürlich nicht bevor wir uns alle verabschiedet hatten, denn vor unsere Rückreise nach Deutschland werden wir uns nicht mehr sehen.


Mutig schlugen wir uns von nun an alleine ins Getümmel. Und sogleich wurde auf dem Markt Beute gemacht. Unsere beiden Quotenmänner versorgten sich mit standesgemäßen Cowboyhüten. Dana sah von einem Kauf ihres eleganten Kopfschmuckes jedoch vorerst ab.

Weiter ging es über die schönen Plätze Saraguros auf der Suche nach Essen.


Fündig wurden wir in einem kleinen Lokal, das wie so viele Gaststätten in Ecuador nur ein Mittagsgericht anbot, welches jedoch sehr gut schmeckte und auch nur 1,50 $ kostete.


Danach wandelten wir vorbei an der Kirche in Richtung Ortsrand, denn dort sollte wie an jedem Sonntag ein großer Viehmarkt stattfinden.


Zu unserer großen Enttäuschung war der Viehmarkt jedoch bereits vorbei und stattdessen fing es an zu regnen. Ganz super…


Der einzige Rest des Viehmarkts, den wir erspähen konnten, war dieser professionelle Kuhtransporter.


Da es sonst nichts mehr zu sehen gab, verbrachten wir den Rest des Tages notgedrungen mit einkaufen bis die Sonne untergegangen war.


In unserer Unterkunft präsentierten wir dann in einem Gruppenbild die erstandene Beute.


Wir hatten beschlossen am nächsten Tag besonders früh aufzustehen und den Bus um 5:30 Uhr nach Cuenca zu nehmen. Erstaunlicher Weise schafften es sogar alle sich aus den Betten zu quälen. Nach einigem Hin und Her; der erste Bus war zu voll und wollte uns nicht mitnehmen, der seltsame Mann, der uns per Anhalter mitnehmen wollte, war uns zu suspekt; hatten wir dann endlich 4 Plätze in einem Bus gefunden, die wir uns zu 6 teilten.
Krissy war trotzdem zufrieden.


Und Franca schlief auf der Sitzkante vor Janine einfach direkt ein.


Wir erwachten nach 3 Stunden Fahrt in Cuenca und konnten vom Fenster aus sogar die Kuppeln der berühmten Kathedrale sehen.


Am Busbahnhof besorgten wir uns dieses Mal direkt richtige Tickets und freuten uns über unseren Bus, der uns nach Machala bringen sollte.


Und dieses Mal hatte sogar jeder seinen eigenen Sitz. Einfach unglaublich!


Durch wüstenartige Gebirge ging es runter in Richtung Küste.


Dort wurden die Straßen dann lange Zeit nur noch von Bananenplantagen gesäumt. Machala ist immerhin der größte Bananenhafen der Welt.


Besonders schön ist es jedoch nicht, mit seinen extravaganten Stromleitungen und sanierungsbedürftigen Straßen.


Wir fuhren also vom Busterminal aus direkt weiter zum Hafen. Die Sonne brannte inzwischen allerdings so stark vom Himmel, dass wir ernsthaft um unsere Gesundheit und vor allem unsere käsebleiche Haut fürchteten. Es bleib uns also nichts anderes übrig, als möglichst alberne Sonnenhüte zu erstehen. Wir präsentieren die zwei Damen, die Schaufensterpuppe und ihr Macker.


Dann hieß es auch schon alle Mann an Bord uns los in Richtung Jambeli, die Mangroveninsel in Sichtweite von Machala.


Da Gringos anscheinend nicht schwimmen können, wurden wir sofort mit Rettungswesten versorgt und bei dieser Gelegenheit auch direkt in Harry Jr. umbenannt.


Vorbei an Schrimpkuttern und dem vermutlich einzigen Ortsschild in ganz Ecuador, ging es auf ins Mangrovenparadies.


An Land begrüßte uns gleich ein weiteres Schild, vor dem natürlich direkt posiert werden musste.


Andere Teilnehmer unserer Reisgruppe wollten lieber sofort zum Hostel und dann an den Strand, den man im Hintergrund bereits erspähen konnte.


Und das war er dann, der Ausblick direkt vor unserem Hostel auf den in der Sonne glitzernden Pazifik.


Und unsere Unterkunft selbst war auch ziemlich sehenswert.


Aber der Strand war dann doch verlockender und musste für den Rest des Nachmittages in vollen Zügen genossen werden.


Während sich dir drei Grazien in der Sonne entspannten…


…vollführten klein Kai und klein Janine Kunststücke im Wasser. Hier sehen sie unschwer zu erkennen die perfekte Hebefigur aus Dirty Dancing.


Als die Sonne langsam zu sinken begann, war es Zeit für ein paar schöne Bilder im Sonnenuntergang.


Und dafür sich einfach mal die Zeit zu nehmen den Wellen zu lauschen und gar nichts zu tun, ja, so lässt es sich aushalten.


Inzwischen meldete sich allerdings auch der Hunger zu Wort und so machten wir uns beschwingt auf zum nächsten Restaurant.


Und nicht vergessen elegant zu landen, Jesus sieht alles! (Oder ist das doch nur Antonin in seinem Poncho?)


Nach dem Essen stand dann noch chillen auf unserer Terrasse auf dem Programm, in Gesellschaft eines niedlichen Geckos und seiner Beute.


Geschafft waren wir alle jedoch schon ganz schön nach diesem ereignisreichen Tag.


Am nächsten Morgen schien dann wieder sie Sonne vom strahlendblauen Himmel und so machten wir uns möglichst cool mit Sonnenbrillen auf zum Frühstück.


Gesellschaft hatten wir dabei von einer süßen gestreiften Mieze.


Nach dem Essen war dann erstmal wieder Blödsinn angesagt. Coole Bilder kann man nie genug haben.


Krissy versuchte auf Kai zu reiten, aber er buckelte und warf sie in spektakulärem Bogen ab.


Die kleine Ecuadorianerin war not amused von so viel Unfug!


Eine Schulklasse kleiner Jungs vergnügte sich derweil mit Balancierspielen am Strand. Sehr niedlich!


Zurück vor unserem Hostel trennte sich unsere kleine Gruppe auf. Inzwischen hatten die Temperaturen die 35 °C Marke deutlich überschritten und für den Schnee- und Winterfan Franca war es höchste Zeit sich mit einem Buch im klimatisierten Zimmer zu verschanzen. Die restlichen Mädels nutzten derweil die Traumkulisse für ein ausgedehntes Fotoshooting, mit beachtlichen Resultaten.


Unterbrochen wurde die Show dann allerdings von einer Gruppe streunender Hunde, die Krissy in ihrem übermütigen Spiel attackierten und ihr in den Knöchel zwickten. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber der Schock saß doch tief.


Danach war es dann endlich an der Zeit zur Hauptattraktion der Reise aufzubrechen, der Bootstour durch die Mangroven. Da es sich jedoch noch nicht nennenswert abgekühlt hatte, war Franca nicht aus ihrem Zimmer zu bewegen: „Ich hab die Mangroven schon zweimal gesehen, da ändert sich eh nichts! Habt ihr mal Spaß, Kinder!“
Der restliche Trupp machte sich auf in Richtung Anlegesteg.


Aber nicht ohne sich vorher mit einem Cocktail zu stärken.


Mit dabei wieder eine der obligatorischen Strandkatzen.


Die Truppe wurde dann auf zwei Boote verteilt und auf ging die Fahrt.


Janine hatte Angst um ihre zarte weiße Haut und sah daher eher aus als wollte sie zum Pferderennen!


Krissy machte sich da weniger Gedanken und chillte entspannt in der Sonne.


Zu sehen gab es aber auch einiges auf dieser Tour und vor allem Kai und Dana waren sichtlich begeistert.


Jede Menge Mangroven und auch Iguanas gab es zu bestaunen.


Und auch Kai der Affenmensch war wieder mit am Start.


Aber auch kleine Tiere wie diese kleine Schnecke weckten das Interesse.


Kai war besonders glücklich als ihm das Ruder übergeben wurde.


Zurück im Hostel war auch die sonnenscheue Franca wieder unter die Lebenden zurückgekehrt.


Zum Glück war auch das Mückengitter in unserem Zimmer funktionstüchtig und konnte sowohl kleine als auch große Plagegeister fernhalten.


Während die Sonne langsam hinter dem Horizont versank, begaben wir uns im lauen Abendwind zum Essen. Aber vorher musste den wirklich winzigen Babykätzchen noch ein Besuch abgestattet werden.


Direkt vor unserem Lokal spielte noch eine Gruppe Jungs im flachen Wasser vor der versinkenden Sonne. Genau so muss Urlaub aussehen.


Dies inspirierte uns natürlich auch sofort dazu noch ein paar weitere Bilder zu machen. In die Ferne gucken, indische Götter und Angriff der Ninja-Kämpfer!


Nach dem Essen ging es wieder zu unserer Unterkunft, wo wir den Abend damit zubrachten den jambelischen Schleischkröten beim Anschleischen an ihre Beute zuzugucken.


Am nächsten Morgen war es dann schon wieder an der Zeit alle Habseligkeiten einzupacken. Und so standen wir um halb 10 mit unseren Rucksäcken am Anlegesteg und warteten auf das Boot zurück zum Festland.


Krissy war nicht sonderlich begeistert, sie hätte gut noch ein paar Tage mehr am Strand verbringen können.


Aber Machala lag schon vor uns und dort wartete der Bus, der uns nach Hause bringen sollte.


Am Terminal verabschiedeten wir uns von Antonin, der von jetzt ab alleine nach Peru und dann weiter nach Chile reisen will!
Unser Bus fuhr dann auch schon direkt los und viel spannendes passierte in den folgenden 5 Stunden auch nicht mehr! Abgesehen von einem doch recht beeindruckenden Erdrutsch…


Und natürlich der Schulklasse, die in den Bus drängte und für die Dana und Janine sofort zur Hauptattraktion wurden. Und ja, die Beiden sind hinter der Masse an Kindern verschwunden.


Um halb 6 Abends erreichten wir dann Loja! Dana, Janine und Kai machten sich sofort auf den Weg zur Station, während Krissy und Franca noch schnell zum Einkaufen in die Stadt fuhren. Auf der Rückfahrt zur Station machten die beiden Mädels dann noch eine ganz besondere Bekanntschaft. Der Busfahrerassistent bzw. Copilot sprach etwas Englisch und fragte Krissy und Franca sofort gründlich aus. Woher kommt ihr? Wo wohnt ihr? Habt ihr Freunde in Deutschland? Seid ihr Schwestern? Und unsere persönliche Lieblingsfrage: Seid ihr zwei miteinander verheiratet? Leider waren wir zu perplex um mit Ja zu antworten… Nachdem sie ihm dann noch beigebracht hatten „Ich liebe dich!“ zu sagen, war endlich die Station erreicht und die beiden konnten wohlbehalten aussteigen.
Müde fielen wir an diesem Abend in unsere Bettchen! Aber der Urlaub hat sich trotz der Strapazen gelohnt. Für Donnerstag und Freitag steht dann wieder Arbeit auf der Station auf dem Programm und am Samstag geht schon der Flieger nach Quito! Aber davon berichten wir ihnen erst im nächsten Eintrag!
Verabschieden können wir uns natürlich nicht von Ihnen ohne das Tier des Tages. In den letzten Einträgen ist es ja so oft vernachlässigt worden aber dieses Mal haben wir was echt Tolles für Sie! Dana und Krissy saßen nichts ahnend vor dem Hostel als es plötzlich einen lauten Schlag gab und ein Iguana einfach aus dem Baum gefallen kam und auf der Wäscheleine hängen blieb. Auch der sofort hinzu gerufene Rest der Gruppe war ziemlich begeistert!


Unglaublich aber wahr!
Bleiben Sie dran für mehr science in nature!