Montag, 16. Mai 2011

Feliz cumpleanos die Dritte… Unser Küken wird 23!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

die letzten beiden Tage auf der Station brachen an und unsere Helden konnten die letzten Arbeiten gut erholt in Angriff nehmen! Am Sonntag mussten erstmal die wirklich letzen Proben abgeschüttet werden! Die Makrofauna aus Bombuscaro war während unserer Abwesenheit wunderschön durchgetrocknet! Und falls sie gut aufgepasst haben und sich wundern wo unsere Extraktoren denn waren nachdem wir die Sala geräumt hatten, dann erzählen wir ihnen natürlich auch, dass vier unsere glühenden Mülltonnen in einen winzigen Herbariumsraum umgezogen waren um die wichtigen Menschen von NCI nicht von den Vorträgen in der Sala abzulenken!

Am Sonntag Abend stand dann allerdings noch etwas ganz anderes auf dem Programm! Nicht nur, dass der baldige Abschied des Teams Ecuador von der Station begossen werden musste! Es war auch endlich so weit, dass auch der dritte in unserer Runde seinen Geburtstag auf der Station feierte! Uns Küken Tobi wurde am Montag 23!

Linda und Franca scheuten daher weder Kosten noch Mühen und bereiteten ihm einen wunderbar leckeren Fantakuchen, der um Mitternacht angeschnitten werden sollte!

Und das war nicht die einzige Leckerei die an diesem Abend aufgetischt wurde! Es gab außerdem Zaziki, Rohkost und natürlich Nachos mit Guacamole! Denn ohne die kann Tobi nicht überleben! Er plant schon an seiner Avocadoplantage!

Die Party war auf jeden Fall ein großer Erfolg und die Küche war bis 12 Uhr reich gefüllt mit Menschen und Cuba libre! Natürlich gab es um Mitternacht auch noch ein Geburtstagsständchen für Tobi!

Ein würdiger Abschied und ein toller Geburtstag für unseren „Kleinen“!

Am Montag war er dann wirklich gekommen! Unser letzter Tag auf der Station! Wir verbrachten daher den Vormittag damit all unser Arbeitsmaterial in die Mehrzwecktonnen (Extraktoren und Aufbewahrungsbehälter) zu verpacken. Nachdem das geschafft war musste der ganze Kram nur noch auf die Bodega (Dachboden) gebracht werden! Wir haben schon oft von der Bodega gesprochen, da ist es jetzt aller höchste Zeit, dass sie sie auch einmal zu Gesicht bekommen!

Wie sie selbst sehen können kann es sich etwas schwierig gestalten sein Arbeitsmaterial dort oben sicher für ein halbes Jahr zu verwahren! Aber wie immer geben wir unser Bestes und zumindest im Moment sieht es auch sehr ordentlich aus!

Nachdem das geschafft war und auch der größte Teil der privaten Habseligkeiten in den Rucksäcken verschwunden war, beschlossen wir noch einmal das wunderschöne Wetter zu genießen und den Nachmittag mit einem Sonnebad am Fluss zu verbringen! Die Steine dort unten sind auch wie zum darauf liegen gemacht! Sehr gemütlich und entspannend!

Um das ganze gebührend ausklingen zu lassen sprangen wir dann sogar noch einmal in die Fluten des Rio San Franzisco!

Einen schöneren Abschied von der Station kann man sich kaum wünschen!

Inzwischen ist es Nacht geworden! Alle Sachen sind gepackt und bereit den langen Weg nach Hause anzutreten! Morgen um 4 Uhr früh fährt Robert uns zum Flughafen von Loja und von dort geht es dann auf nach Quito! Dort werden wir noch knappe zwei Tage verbringen und am Donnerstag geht dann der lange Flug zurück nach Deutschland!

Da wir uns vorher wohl nicht mehr hier werden melden können wollen wir uns an dieser Stelle schon einmal verabschieden!

Wir danken wieder unseren Chefs Stefan und Mark, die uns diesen Aufenthalt ermöglicht haben! Auch bei der gesamten „Home base” des Team Ecuador bedanken wir uns dafür, dass ihr in Gedanken bei uns wart! Besonderer Dank an Doro, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand!

Natürlich danken wir auch unseren Freunden und Familien zu Hause! Wir haben euch vermisst und freuen uns schon darauf euch in ein paar Tagen wieder zu sehen und endlich auch wieder in die Arme schließen zu können!

Vor allem aber ein riesiges Dankeschön an Sie liebe Leserinnen und Leser! An alle, die unseren Aufenthalt hier mit verfolgt haben und auch an die die nur ab und zu vorbeigeschaut haben um zu sehen ob wir noch leben ;-)

Wir hoffen sie haben unsere Berichte genossen!

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und bis bald!

Ihr Team Ecuador Frühjahr 2011

Linda, Tobias und Franca

Und natürlich sollen sie hier nicht ganz abschalten, denn wenn wir wieder in Deutschland sind werden wir natürlich auch von den letzten 3 Tagen in Quito und unserem Heimflug berichten!

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran für mehr science in nature!

"Linda and Franca like rapido!" - Tobi hates it...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

wie Sie ja bereits gehört haben mussten wir unsere schöne Sala für „wichtigere Menschen“ räumen! Aber was soll man tun, wenn man als Hausbesetzer aus seinem Versteck vertrieben wird und sich für 3 Tage unsichtbar machen muss?

Nichts leichter als das! Man fährt in das Aussteigerdorf schlechthin – Auf nach Vilcabamba! Das Tal der Hundertjährigen!

Das Team Ecuador hatte dieses Mal Unterstützung von David (ganz links im Bild) und Falter-Mark, die auch mal ein bisschen Erholung von ihrem stressigen Doktorandenleben gebrauchen konnten!

In Vilcabamba angekommen (sind ja nur 2 Stunden mit dem Bus) ging es weiter mit dem Pickup-Taxi zu unserem Hotel!

Die regelmäßigen Leser kennen das Hotel bereits! Es ist das wunderschöne aber schwer auszusprechende Izcahyluma, das das Team Ecuador bereits im vergangen Herbst besuchte.

Als erstes genossen wir auch dieses Mal wieder die wunderschöne Aussicht von der Terrasse über ganz Vilcabamba!

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten machen wir uns zu Fuß auf den Weg ins Dorf!

Am Wegesrand fanden wir diese schönen mehrstöckigen Blumen, die hier überall blühen und entfernt an Minze erinnern… schon Blöd wenn man keinen Botaniker dabei hat…

Nachdem wir den winzigen Stadtkern erkundet hatten (es ist nur ein Platz)…

… ging es zum Essen zum Mexikaner! Super lecker! Leider waren wir so mit Essen beschäftigt, dass es keine Fotos von unserem Festmahl gibt…

Gestärkt fuhren wir dann zurück in unser Hotel um den Abend an der Bar und bei einer Partie Billard ausklingen zu lassen!

Nach einer erholsamen Nacht stand am nächsten Tag der eigentliche Grund unserer Reise auf dem Programm!
Während Mark und David die extrem gefährliche 4 Stunden Todes-Wanderung machten, wagte sich das Team Ecuador an eine noch größere Gefahr heran (zumindest wenn man Tobi glaubt)! Wir hatten uns eine vier Stunden Reittour rund um Vilcabamba gebucht!

Um 10 Uhr wurden wir von unserem Guide mit einem Pickup abgeholt! Auf der Ladefläche genossen wir den Fahrtwind!

Tobi entdeckte dabei das Tier in sich und ließ wie ein Hund die Zunge im Fahrtwind hängen…

Im Dorf angekommen war es dann so weit! Kurz noch Nachgurten und dann Auf die Pferde –fertig – los!

Leider war unser Guide dieses Mal der einzige mit Cowboy-Hut! Aber davon ließen wir uns den Spaß natürlich nicht nehmen!

Linda, die erfahrenste Reiterin von uns, ritt vorne weg!

Danach kam Franca und weit… weit… dahinter kam Tobi!

Unser mutiger Mann hatte so seine Probleme mit der holprigen Gangart seines Pferdes zurecht zu kommen! Daher ging er meistens im Schritttempo hinter den andern her und holte nur auf wenn Linda und Franca auf ihn warteten!

Nach zwei Stunden machten wir eine Pause, damit die Pferde und auch die Menschen sich ausruhen konnten!

Die perfekte Gelegenheit um Fotos von uns mit unseren Pferden zu machen!

Nach einer halben Stunde ging es dann weiter und wir saßen alle wieder auf! Franca war sehr glücklich mit ihrem Pferdchen!

An einer besonders schönen Stelle machten wir dann noch mal Halt um den Ausblick zu genießen!

Als es weiterging teilte Linda unserem Guide den wohl wichtigsten Satz des Tages mit: „Linda and Franca like rapido!“

Nach dieser denkwürdigen aussage durften die beiden Mädels den Rest des Weges zu ihrem großen Vergnügen in vollem Galopp zurücklegen!

Der arme Tobi sah nur noch ihre Staubwolke und konnte entspannt in seinem eigenen Tempo weiter reiten… zumindest bis der Guide zu ihm nach hinten kam und sein Pferd auf den Po schlug….

Zurück im Stall mussten wir uns von den süßen Pferdchen verabschieden und versuchen mehr oder weniger schmerzfrei auf unseren eigenen Füßen zu laufen… vor allem für Tobi war das nicht so einfach! Zitat:“ Muy mal aqui!“ (hält sich mit leidendem Gesichtsausdruck den Schritt)

Zur Belohnung für die überstandenen Qualen gingen wir danach noch mal zum Essen zum Mexikaner!

Doch die eigentliche Belohnung wartet im Hotel! Linda und Tobi gönnten sich eine entspannende Full-Body-Massage für nur 18 Dollar! Eine sehr gute Investition!

Unseren letzen Abend in Vilcabamba verbrachten wir dann, wieder vereint mit David und Mark, in der legendären Bar Shantas!

Legendär ist diese Bar vor allem wegen ihrem Schnaps mit eingelegten Schlangen!

Und Linda und Tobi kamen natürlich nicht darum herum von dem Gesöff zu kosten! Mit augenscheinlichem „Vergnügen“!

Am folgenden Tag ging es zurück zu Station, aber nicht bevor wir die wunderschöne Poollandschaft bei strahlendem Sonnenschein genossen hatten!

Ein letzter Blick auf den schönen tropischen Garten…

…und ab ging es nach Hause! Denn obwohl es nur noch zwei Tage bis zu unserem Aufbruch von der Station waren blieb noch ein wenig zu tun…

Unglaublich aber wahr!
Bleiben Sie dran für mehr science in nature!

Ende gut, alles gut oder die wirklich letzte Probenahme!

Hallo Liebe Leserinnen und Leser,

bei den Versuch zwischen lebend und tot zu entscheiden mussten einige Proben geopfert werden, so dass diese erneut eingeholt werden mussten. Es wurde auf gutes Wetter gewartet und heute hieß es für Tobi und Linda also wirklich das letzte Mal Bohrproben nehmen. Franca hingegen musste mit Felix (dem Stationsleiter, Sie kennen ihn schon von dem Eulenvideo) zum Ministerio um die Ausfuhrgenehmigung für die extrahierten Tierchen zu beantragen…das nennt man Arbeitsteilung.

Während Franca in Loja unsere Gläschen mit Dreck zur Inspektion bracht waren Tobi und Linda an den Versuchsflächen angekommen und fleißig am bohren

Hier die Spuren der Bohrtiere

Das Proben holen ging erstaunlich leicht und schnell, was zum einem am schönen Wetter lag und mittlerweile sind Tobi und Linda erfahrene Bohrmeister. Da es so gut voranging begutachtete Tobi ein an einem Baum neu installiertes wissenschaftliches Objekt. Leider war der Nachbarbaum an dem er sich festhielt um seine wissenschaftliche Neugier zu stillen (Objekt inspizieren) nur noch augenscheinlich stabil. Denn keine Sekunde später landete er samt Baum in einem Loch.

Linda amüsierte sich köstlich und nach dem ersten Schock auch Tobi, da das Loch sehr gut mit Moos aufgepolstert und recht bequem war.

Nach den letzten Proben ein letzter Blick zurück zu den Versuchsflächen

Und zurück ging es zur Station. Franca war schon vom Ministerio zurückgekehrt. Nun hieß es packen…denn morgen muss das Team Ecuador die Station verlassen und Platz machen für „wichtigere“ Menschen.

Unglaublich aber wahr!

Bleiben sie dran für mehr science in nature.

Auf Leben und Tod…

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

nachdem wir die letzte Probenahme in Cajanuma erfolgreich hinter uns gebracht hatten. Blieben wir nun für die nächsten Tage auf der Station! Die Gelegenheit ist also ideal um ihnen mal ein paar Bilder unseres zu Hauses zu zeigen:

Lindas und Tobis Sechserzimmer

In dem Tobi selig sein Mittagsschläfchen halten kann…

Und der Innenhof (Patio)

Aber wir verbrachten die meiste Zeit natürlich wieder an nur einem Ort! Es wartete eine lange Zeit voller Arbeit in unserem geliebten zweiten zu Hause, dem Sala-Labor-Büro auf uns!

Die Aufgabe: Wurzeln aus den unter den Zelten genommen Proben heraussuchen!

Die Herausforderung: Unterscheiden zwischen Wurzeln, die bei der Probenahme bereits tot waren und solchen, die noch lebten!

Die Zeit: 6 Tage!

Das Problem: Keiner von uns hat je lebende von toten Wurzeln unterschieden und die Zeit drängte…

Herangehensweise: Erstmal alle möglichen Methoden ausprobieren um die Wurzeln aus den Bodenproben heraus zu bekommen! Dabei kam es schon zu den ersten Problemen…

Waschen mit einem Sieb: klappt relativ schnell aber wir verlieren alle kleinen Wurzeln weil wir kein feines Sieb haben und der ganze Blattschmodder bleibt im Sieb hängen… ach und alles ist nass!

Trocken mit der Pinzette aussortieren: Klappt sehr ordentlich! Aber Linda und Franca hatten jede nach 2 Stunden noch nicht mal die Hälfte ihrer Probe geschafft! Das wären dann, bei mindestens 3 Stunden pro Probe und 72 Proben, 3 Leuten und 6 Tagen…. 12 Stunden Arbeit pro Tag! Ohne Pausen… spätestens da war uns klar, dass diese Aufgabe einfach nicht zu schaffen ist! Zumal wir ja auch immer noch nicht wussten wie man zwischen lebenden und toten Wurzeln unterscheidet…

Daher kam das Team nach vielen Mails nach Deutschland zu der Entscheidung, die Proben nicht hier vor Ort zu bearbeiten, sonder mit nach Deutschland zu nehmen und sich ihnen dort mit der gebührenden Zeit zu widmen! Danke an das Team zu Hause, das uns in dieser etwas stressigen Zeit mit Rat zur Seite stand!

Eine sehr gute Entscheidung!!!!

Da wir nun abgesehen von diversen Behördengängen nicht wirklich viel zu tun hatten verbrachten wir die restlichen Tage auf der Station relativ entspannt! Einmal ging es nach Loja zum Einkaufen! Denn wir brauchten noch Tupperdosen für die Extraktoren! Dieser kleiner Stapel sollte genügen.

Abends beim Kartenspielen fing Linda dann auch endlich die so lange von ihr herbeigesehnten Gottesanbeterinnen!

In einer sternenklaren Nacht nutzen wir dann auch endlich die abgeschiedene Lage der Station und gingen im Dunkeln an den Fluss um den wunderschönen Sternenhimmel zu genießen!

Auch wenn der Mond sehr hell schien, hatten Linda und Franca doch Glück und sahen eine Sternschnuppe!

Tobi war indes damit beschäftigt künstlerisch wertvolle Nachtfotos mit seiner Kamera zu machen!

Ach und jetzt natürlich noch die Antwort auf die Frage, die sie sich sicher schon alle gestellt haben!

Warum hatten wir nur noch 6 Tage Zeit? Zum einen, weil Franca in den kommenden Tagen immer wieder nach Loja fahren musste um die Ausfuhrgenehmigungen für unsere Bodenproben und Tiere zu bekommen! Aber der Hauptgrund war ein andere.

Die Station erwartete hohen Besuch! 25 bis 30 Menschen von NCI (denen gehört das Stationsgebäude) und andere wichtigen ecuadorianischen Umweltbehörden hatten sich angekündigt die Station zu besuchen! Bei einer solchen Gelegenheit muss sich die Station natürlich in ihrem besten Licht präsentieren und da eine Sala nun mal ein Seminarraum ist und kein Labor mussten wir Hausbesetzer raus! Und zwar mit all unserem Kram! Wir mussten quasi unsichtbar werden! (wie wir das geschafft haben erfahren sie bald genauer)

Erstmal hieß es allerdings aufräumen! In Ermangelung von Schränken und Regalen sieht die Sala während unserer Besatzungszeit nämlich immer „ein wenig“ chaotisch aus! Hier mal ein Bild von vor unsere Aufräumaktion.

Dann also alle Man auf die Tonnen fertig los! Mit Tobis Sonnenbrille wirkt diese Ansage der Chefin doch gleich noch besser…

Einen Vormittag später sah war die Sala dann auch wie verwandelt!

Wir hatten uns wirklich selbst übertroffen! Und das sah auch Felix so als er völlig perplex in der Tür stand und Franca anstarrte, die die letzen Staubflocken zusammenfegte!

Linda und Tobi waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder im Wald! Warum werden sie sich jetzt sicher frage… Tja, die Proben aus denen die Wurzeln herausgesucht werden sollen müssen ja frisch sein und daher ging es noch mal raus in den Stationswald um unten den Zelten schöne neue Proben zu nehmen, die dann direkt in den Kühlschrank gepackt werden! Aber mehr davon können sie im nächsten Eintrag lesen!

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran für mehr science in nature!