Freitag, 27. November 2009

Aufräumen, Einpacken.... Abreisen! Oder ein letztes Mal ecuadorianisch Essen!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

dies ist unser letzter Eintrag von der schönen Station am Rio San Francisco aus Ecuador!
Der heutige Tag ging ganz für Aufräumarbeiten, letzte Organisationen und dergleichen drauf.
Wir hatten ja eigentlich gehofft, vor dem deutschen Winterwetter noch einen schönen Ecuadorianischen Sonnentag zu erleben, aber die Wettergötter sind bei dieser Reise einfach nicht auf unserer Seite... Heute Morgen sah der Blick von der Station so aus:


Wir verzogen uns daher gleich in unser temporäres Labor in der Sala und machen uns daran, die Unordnung der letzten Wochen zu beseitigen:


Auch mussten noch die Streuproben für Doro aus dem Trockenschrank sortiert und verpackt werden:


Hier ein kleiner Überblick über die Proben:


Drinnen hatte Stephan inzwischen die 4 entbehrlichen Extraktoren abgebaut und zu Stauelementen umfunktioniert... so praktische Arbeitsgeräte hat nicht jeder!


Befüllt sahen die Tonnen dann so aus:
Und weil wir 5 unserer Extraktoren für Florian und dessen Arbeit noch stehen lassen mussten wurden auch noch zwei blaue Müllsäcke mit unserem Material Pilz- und Tier-sicher verpackt!
Der ganze Kram muss jetzt übrigens noch in der Sala stehen bleiben, weil Felix den Schlüssel für die Bodega (Dachboden) gestern in seinem Büro eingeschlossen hat und ins Wochenende verschwunden ist... Organisation ist nicht unbedingt die Stärke dieser Station ;-)


Und so sahen dann unsere Reisefertig verpackten Streuproben aus:

Zusammen mit den feuchten Proben aus dem Kühlschrank und den drei Tupperdosen mit Tierproben müssen die jetzt noch in unsere Koffer, dann unsere eigenen Habseligkeiten drum herum und dann sind wir auch schon abreisefertig...

Die Zeit hier ist am Ende doch wirklich schnell vergangen und wir waren ganz schön im Stress um auch alles zu schaffen. Aber geklappt hat es ja! Da hat sich die genaue Zeitplanung vorher wirklich gelohnt (Danke an unsere Chefin Doro!)
Wir freuen uns jetzt noch auf anderthalb Tage in Quito, die wir mit ein wenig Stadt besichtigen und Mitbringsel shoppen verbringen werden.
Aber noch mehr freuen wir uns auf zu Hause und darauf unsere Freunde und Familien wieder zu sehen!
In diesem Sinne verabschieden wir uns jetzt auch vorerst von ihnen. Vielen Dank nochmal an unsere Chefs Stefan und Mark, die uns diesen Aufenthalt hier ermöglicht haben und an unsere direkte Vorgesetzte Doro, die wir zwar noch lieber hier dabei gehabt hätten, die uns aber auch von Deutschland aus immer mit Rat und Tat zur Seite stand!

Wir freuen uns sehr, dass sie unserem Blog so eifrig gefolgt sind und so diese drei spannenden Wochen mit uns geteilt haben. Aber schalten sie noch nicht endgültig ab, vielleicht gibt es in ein paar Tagen ja noch einen Nachtrag zu unserer Zeit in Quito und der Ankunft in Deutschland...

Hochachtungsvoll ihr Science in Nature Team
Stephan und Franca

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran, für mehr science in nature!

Donnerstag, 26. November 2009

Loja hat einen Zoo?????? Nee, oder.....??

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

heute war unser freier Tag, den wir für einen Ausflug mit Claudia in den kleinen Zoo von Loja nutzen wollten. Leider gab es aber unvorhergesehene Probleme.
Seit der gestrigen Busfahrt zur Station nach dem Besuch im Ministerio ging es Stephan auf gut Deutsch ziemlich beschissen... Ihm war schwindelig, übel und er hatte Kopfschmerzen und auch heute morgen hatte sich an diesem Zustand nicht viel geändert... Daher beschlossen wir, dass es besser für ihn wäre, wenn er den Tag auf der Station verbringt und sich mal richtig auskuriert! So mussten Claudia und Franca leider alleine in den Zoo fahren, haben aber viele Bilder gemacht, damit Stephan auch etwas von dem Ausflug hat...

Als wir nach langer und wackeliger Busfahrt mit ausnehmend schlechter Luft endlich in Loja angekommen waren, fuhren wir noch mit einem kleinen Stadtbus zum etwas außerhalb gelegenen Zoo. Franca war mehr als erstaunt, dass der Eintritt nur 50 Cent für einen Erwachsenen betrug... was konnte man da wohl erwarten?!?
Hier erstmal das schöne Schild am Eingang:


und ein Überblick über die doch recht weitläufige Anlage:


Das ist übrigens nochmal Claudia, sie kennen sie schon aus dem Chefsessel im Ministerio ;-)


Begrüßt wurden wir von einem der frei auf dem Gelände laufenden Lamas... oder Alpakas?... oder Guanakos?... was auch immer....


Und dann waren schon im ersten Gehege die Osos zu bestaunen... wie das Bild deutlich zeigt handelt es sich dabei um Brillenbären:


Der Anblick der beiden Bären war leider weniger schön und schon hier erklärte sich das Rätsel um die nur 50 Cent Eintritt. Das Gehege war winzig und die Bären nicht wirklich in bester Verfassung. Das Männchen total verfettet und das Weibchen fast kahl... Das gibt einem doch zu denken...


Der junge Brillenbär in einem anderen Gehege hatte zwar noch weniger Auslauf, sah aber immerhin gesund aus und zeigte auch ein reges Interesse an den Besuchern:


Danach kamen wir an das Gehege der Tortugas:


riesige Galapagos-Landschildkröten:


Ein Stück weiter gab es dann ein kleines aber sehr borstiges und gut getarntes Schwein zu bewundern:


Und dann ging es ab in den Bereich der Mono-Gehege:


drei kleine Inseln mit ein paar Kletterstangen und Häuschen.... Artgerechte Haltung sieht echt anders aus:

Aber die Bewohner waren erwartungsgemäß wirklich süß:


dieser war besonders interessiert, als Claudia in ihrem Rucksack zu kramen begann... könnte ja was essbares drinsein....


Der coolste war aber eindeutig dieser Mops von einem Affen... so missmutig dreinzugucken ist schon eine wahre Kunst....


Als nächstes ging es zu diesen Runden Gebäuden, die in mehrere Gehege unterteilt waren und viele verschiedene Tierarten beherbergten. Leider waren auch hier alle Gehege viel zu klein für ihre Bewohner:


So zum Beispiel diese großen Nagetiere, deren Namen wir leider nicht herausfinden konnten... vielleicht kann uns ja einer unserer werten Leser weiterhelfen?!?


Dieser niedliche und wirklich winzige Fuchs litt leider unter einem extremen Zwingerkoller und rannte fast die ganze Zeit hektisch im Kreis herum:


In einem anderen Gehege war dann ein anderer Kollege mit Zwingerkoller zu bewundern. Dieser wirklich wunderschön gemusterte Ozelot! Am liebsten hätte Franca ihn sofort mit nach Hause genommen, aber leider erstreckt sich unsere Ausfuhrgenehmigung nur auf tote Arthropoden und nicht auf lebendige Katzen...


Damit war der Rundgang in diesem kleinen Zoo schon beendet. Er hinterließ einen etwas zwiespältigen Nachgeschmack... einerseits war es zwar schön, all diese Tiere zu sehen, aber die Bedingungen unter denen sie dort leben waren mit unserem deutschen Verständnis von artgerechter Tierhaltung kaum zu vereinbaren...

Nach dem Zoobesuch ging es dann noch weiter in den dahinter gelegenen botanischen Garten.
Hier gab es zum einen ein sehr weitläufiges, wenn auch nur mit niedrigen Decken überdachtes (ja, Ecuadorianer sind geringfügig kleiner als Europäer) Orchideenhaus:


Hier zwei besonders schöne Exemplare:



Außerhalb des Orchideenhauses standen viele einheimische Bäume und Büsche:


und es gab eine weitläufige Baumschule mit vielen verschiedenen Arten:


Außerdem waren auf dem Gelände drei Büffel als "ökologische Rasenmäher" (Zitat Claudia) unterwegs.
Hier in besonders schöner Kulisse:


Zum Schluss noch eine ganz besondere Begegnung dieses Tages!
Ein nicht gerade kleiner Käfer, der sich des Prinzips der Phoresie bediente und versuchte auf Francas Schuh mitzureisen:


Er war so hartnäckig, dass er sich erst nach 10 Minuten unter Zuhilfenahme eines Stockes vom Schuh entfernen ließ!
Dieser Käfer hat eben Stil, er wollte schon immer "Chucks" haben ;-)


So, das war es auch schon wieder von unserem Besuch im Zoo!
Um alle Leser zu beruhigen: Als wir auf die Station zurückkehrten ging es Stephan schon deutlich besser und er sitzt jetzt auch hier und arbeitet fleißig mit am Blog! Wir sind uns sicher, dass er bis zu unserer Abreise am Samstag morgen wieder völlig auf dem Damm ist!

Morgen wird dann nurnoch aufgeräumt und gepackt, wenn wir Zeit haben werden wir davon noch einmal kurz berichten! Und dann geht es auf nach Quito und zurück in Richtung Heimat...

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran für mehr science in nature!

Unendliche Laborstunden...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

nach sehr sehr langer Zeit melden wir uns nun endlich wieder aus dem fernen Ecuador!
Seit dem letzten Samstag haben wir viele viele Stunden im Labor gesessen und mit Streu und Wurzlen unseren Spaß gehabt... oder auch nicht...


und der Berg von Proben schien einfach kein Ende zu nehmen... hier sehen sie nur einen Bruchteil:


Daher sortierten wir.... und sortierten.... und sortierten...


Und dann wurde Stephan sogar noch hinterrücks von einer Langfühlerschrecke angegriffen, die plötzlich in seinem Nacken landete... "Zum Glück hat es nicht gebissen. das gute Tier!" (Zitat Stephan)


...ach ja, und wir sortierten... und sortierten...


... und dann waren da ja auch noch die Litterbags, die alle ausgeklopft und saubergemacht werden wollten... und dann waren ja auch noch 144 Plastiktüten zu säubern... (so rettet man die Umwelt)


Als dann endlich alles sortiert worden war, wurde die Streu in kleine Tüten gepackt und gewogen....


Und hier sehen sie mal, wie viele Literflaschen reinen Alkohol wir beim Abschütten der Proben vernichtet haben... schon ganzschön beachtlich!


Neben der ganzen Laborarbeit gab es auch noch jede Menge organsiatorischen Kram zu erledigen. Ausfuhrgenehmigungen und letzte Arbeiten mussten koordiniert werden...


Und als dann endlich alle Proben abgeschüttet und fachmännisch für die Reise verpackt waren (siehe Bild) mussten wir nach Loja ins Ministerio del ambiente fahren und sie vorzeigen. Eigentlich wollte Felix (Stationsleiter) das ja mit uns erledigen, genauso wie die Fahrt zum Agrocalidad, wo wir die Bodenausfuhrgenehmigung beschaffen mussten, aber leider hat der Gute uns jeweils am Tag vorher versetzt....

Geschafft haben wir die ganzen Behördengänge dann nur durch die Hilfe netter Stationsbewohner.
Thibaut und Tania sind mit uns zum Agrocalidad gefahren und haben dort alles für uns geregelt und Claudia und ihre ecuadorianische Mitarbeiterin Narzissa haben und zum Ministerio del Ambiente begleitet! An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an sie alle, denn ohne ihre Hilfe wären wir mit unseren rudimentären Spanischkenntnissen völlig verloren gewesen!

Vor dem Besuch im Ministerio del Ambiente haben wir auch noch schnell mit Claudia auf dem Plaza central ein Eis gegessen...


Beim Ministerio selbst gab es dann auch noch eine nette Begebenheit. Dort sollten eigentlich Fotos von unseren Proben gemacht werden.
Problem: Es war keine Kamera da!
Lösung: Claudia hatte ihre Kamera parat!
Nächtses Problem: Angeblich liest der Computer die Speicherkarte nicht!
Lösung: Claudia setzt sich mal eben in den Chefsessel an den Ministeriumsrechner und läd die Bilder drauf!
(Zitat Claudia) "Kann ich den Rechner schnell mal neu starten?"
(Antwort des Ministeriumsbeamten) "Klar, kein Problem."
Das sollte man mal in Deutschland probieren...


Und zum Schluss natürlich noch das Tier des Tages. Diesmal eine besonders farbenprächtige und große Langfühlerschrecke in unserem Fensterrahmen:


Und gleich erfahren sie noch wie ein ecuadorianischer Zoo aussieht und warum der Tag nicht ganz so perfekt gelaufen ist wie gehofft...

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran, für mehr science in nature!

Samstag, 21. November 2009

Letzter Tag im Wald... oder Kurzurlaub... oder Ecuadors next Tier des Tages!

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

willkommen zu unserem letzten Tag im Wald!
Gestern ging es wieder hinunter nach Bombuscaro. Eigentlich hatten wir dort ja schon alle Arbeit erledigt, aber ein paar unvorhergesehene Zusatzaufgaben (hauptsächlich Streu sammeln) verschafften uns nun das Vergnügen eines weiteren Waldtages.
Da die Arbeit maximal eine halbe Stunde in Anspruch nehmen würde, hatten wir schon vorher beschlossen, diesen Tag als einen kleinen Kurzurlaub zu gestalten und hofften daher auf gutes Wetter. Das letzte Mal hatten wir in Bombuscaro ja Glück!
Leider war der Himmel aber ziemlich bewölkt als wir ankamen. Da es aber nicht regnete und auch recht warm war entschlossen wir uns doch, den ganzen Tag im Wald zu verbringen und stimmten zu, uns zusammen mit den beiden anderen im Wald beschäftigten Forschern erst in 6 Stunden wieder abholen zu lassen.
Kaum war diese Entscheidung jedoch getroffen und wir waren erst wenige hundert Meter in den Wald hineingelaufen, da fing es an zu regnen... war ja klar!
Da wir aber viel Zeit hatten, stellten wir uns in einer Hütte unter und tatsächlich war der Schauer auch nach wenigen Minuten wieder vorbei.
Danach machten wir uns dann auf zu den Plots und erledigten die wenige Arbeit des Tages.
Hier ein schönes Bild des örtlichen Waldes, sogar die Sonne blitzt durch die Blätter:


Nach wirklich nur ca 20 Minuten Arbeit war das Pflichtprogramm dann abgehakt und wir konnten unseren "Urlaub" genießen. Als erstes ging es die Treppen hoch zu den Cascadas (der Wasserfall von Bombuscaro):


Auf dem Weg kamen wir noch an einem besonders schön gewachsenen und recht großen Baum vorbei, der natürlich auch dokumentiert werden musste:


Und dann lag der Wasserfall vor uns. Ein wirklich schöner Anblick:


und auch reichlich mit Wasser gefüllt:

Schon bevor wir den Wasserfall erreichten gab es aber mehrere Hinweise, dass wir an diesem Tag keinesfalls alleine im Wald waren. Zunächst waren da die 6 Zelte, die wir am Eingangshäuschen des Parks passieren mussten. Und dann war der Wald auch die ganze Zeit von lauten Schreien erfüllt. Wir dachten erst, es wären Kopfjäger unterwegs...
Wie sich dann aber herausstellte war es nur eine ziemlich große Gruppe Kinder, die anscheinend so etwas wie ein Pfadfindercamp aufgeschlagen hatten und nun mit ihren Betreuern durch den Wald rannten. Wir trafen sie dann am Wasserfall, wo sie uns erst neugirig bestaunten und mit "Hello" begrüßten und dann schwimmen gingen. Wir haben uns dann lieber wieder verzogen, da so viel Trubel doch irgendwie dem Wald die Atmosphäre nimmt.


Deshalb machten wir uns lieber wieder auf zu unserem Paradiesplatz am Rio Bombuscaro, mit dem Ziel, die restlichen 4 Stunden mit faulem "in-der-Sonne-liegen" zu verbringen...


aber denkste! Kaum hatten wir uns auf die warmen Steine gesetzt, da begann es zu... na was wohl?.... genau! Zu schütten!!!!
Die Welt kann so ungerecht sein!
Und es regnete...

und regnete....


Gute 2 Stunden lang! Unsere einzige Chance dem Ganzen trocken zu entgehen war ein Felsvorsprung am Flussufer, unter den wir uns vorzogen und wo wir die lange Regenzeit mehr oder weniger geduldig ausharrten....


Doch dann nach schier endlosen Warten hatten die Wettergötter doch noch ein Einsehen mit uns und für die letzte Stunde am Fluss kam tatsächlich noch die Sonne heraus!

...die natürlich auch gleich genossen werden musste!

Danach hieß es dann aber schon wieder "auf zum geordneten Rückzug", denn das Stationsauto wartete. Wir wollten uns aber dabei extra viel Zeit lassen, um vielleicht doch noch etwas besonderes an unserem letzten Waldtag zu erspähen.
Zunächst war da die für Bombuscaro typische "Kussmundblume" am Wegesrand. Für dieses Foto hat sich Stephan, der diese schöne Blüte zu seiner neuen Lieblingsblume erkoren hat, ziemlich weit auf den Abhang vorgewagt. Francas einziges Kommentar: "Sei vorsichtig und fall nicht runter, du hast die Proben im Rucksack!".... Ja, hier sind die Prioritäten richtig verteilt...

Ganz zum Schluss fehlt natürlich wieder etwas. Das Tier des Tages! Und wie bereits berichtet waren wir dieses Mal besonders aufmerksam um auch ja niemanden zu übersehen. Deshalb zeigen wir ihnen hier nun auch gleich eine ganze Reihe von Tieren, die sich um den heiß begehrten Titel beworben haben!

Als erstes die kleine Mantis auf dem Hinweg am Wegesrand entdeckt! Wirklich gute Chancen, aber Kandidaten die zu früh auftreten können zu leicht noch überboten werden... nächstes Mal bitte besseres Timing:


Der kleine Käfer! Niedlich und rund, aber leider nicht sonderlich spektakulär! Ausbaufähig!

Ein Schmetterling, aufgenommen am Wasserfall! Sehr interessantes Muster und perfekte Rüsselhaltung! Eindeutig auch ein Kandidat für die nächste Runde!


Noch ein Schmetterling, diesmal am Fluss! Zeichnung auch hier wunderschön und sogar noch farbenprächtiger. Aber die Kooperation während des Shootings ließ zu wünschen übrig. Professionalität wird auch in die Bewertung mit einbezogen...


Während des Regens wagte dann auch ein kleinerer Kandidat einen Auftritt! Die für ihre Familie riesige Ameise (mehr als 1 cm)! Da aber ihre Artgenossen uns in unserem Unterstand eher auf die Nerven gingen wurde sie leider disqualifiziert. Niemand legt sich ungestraft mit der Jury an...

Auf den Steinen am Fluss präsentierte sich dann noch ein winziger Kandidat, kaum größer als die Ameise, aber wesentlich bunter. Der kleine Staphylinide wollte auch mal sein Glück versuchen, aber bei dieser Konkurrenz war er leider eher chancenlos!


Diese Zikade wollte erst garnicht selbst in Erscheinung treten und schickte statt dessen einfach ihre abgeworfene Häutungshülle. Zwar sehr nett, aber ein eindeutiger Täuschungsversuch! Disqualifiziert!!!!


Und dann kam nach dem Regen wieder ein Schmetterling, der sich auch gleich bei der Jury einzuschmeicheln versuchte, indem er besonderes Interesse an der Regenjacke von Stephan zeigte. Netter Versuch, aber wir sind nicht bestechlich....


Ein mehr als hektischer Kandidat kam dann noch unter den Steinen am Flussufer hervor. Eine Spinne, die gut getarnt, mit langen Beinen und einer sehr beachtlichen Geschwindigkeit durch die Gegend huschte! Ein wirklich aussichtsreicher Kandidat! Sie war ganz klar eine Runde weiter!


Doch dann bot der Urwald größere Geschütze auf! Wir verließen die Arthropoden und nun kamen die Vögel zum Zuge! Zunächst ein wirklich wunderschöner Kandidat mit langem Schnabel und herrlich buntem Gefieder! Er hatte mehr als nur gute Chancen und konnte sich schon fast auf den Titel freuen....

... doch ein anderer Vogel war noch etwas beeindruckender und beschäftigte uns zudem während der langen Wartezeit im Regen mit seinem Fischfang! Eine Art Reiher flog über dem Fluss auf und ab, setzte sich auf die Steine und stand in der reißenden Strömung! Leider war dieser Kandidat aber extrem kamerascheu und machte damit seine Chancen mehr als zu nichte. Man kann einem Publikum doch keinen Gewinner präsentieren, der sich nicht fotografieren lässt... Vielleicht können sie seine Umrisse in der Bildmitte noch erahnen:

Wir hatten unsere Suche nach dem perfekten Tier des Tages schon fast aufgegeben und waren bereit, dem schönen bunten Vogel oder der Mantis den Titel zu verleihen, als uns auf dem Rückweg noch eine letzte Idee kam.
In der Wand neben dem Fußweg waren immer wieder große Löcher, vielleicht versteckte sich unser Gewinner ja darin.... Stephan hatte zum Glück eine Taschenlampe dabei und so betätigten wir uns mit Kamera und einem langen Stock bewaffnet als Höhlenforscher....

Und tatsächlich. In einem besonders großen Loch konnten wir ganz am Ende etwas erspähen, das eindeutig Potenzial hatte! Lange Beine, gedrungener Körper... das sieht vielversprechend aus... nur rauskommen musste es noch!


und Stephan gelang dieses Kunststück dann auch! Er lockte den langbeinigen Kollegen mit einem Stock bis vor an die Öffnung ans Tageslicht...
Wir konnten es kaum fassen!
Hier war eindeutig unser Sieger!
Eine Amblypygi (Geißelspinne)!!!!!
Der Körper war gut 4 cm lang und die dünnen Beine noch um einiges länger!
Ein wirklich würdiger Sieger, da hatte keiner der anderen, nichtmal die Vögel eine Chance!
Sehen sie selbst, das Gewinnerfoto:

So, das war er also, unser letzter Tag im Wald... und beendet mit einem wirklich spektakulären Tier, genau wie es sich gehört!
Die nächsten Tage werden wir mit Laborarbeit und Behördengängen in Loja verbringen! Natürlich werden wir auch davon berichten und vielleicht passieren ja auch dabei noch spannende Dinge!

Unglaublich aber wahr!
Bleiben sie dran, für mehr science in nature!